Sandra Natter
«Bis jetzt läuft alles sehr gut», so die verantwortliche Gemeinderätin für das Ressort Soziales.
Men J. Schmidt lud zur Ausstellungseröffnung in die Stadtbibliothek. tb
Aus Anlass des Erstflugs der Ariane-Trägerrakete von 1979 hat der Gossauer Weltraumexperte Men J. Schmidt in der Stadtbibliothek eine Ausstellung eingerichtet, welche Exponante aus der Geschichte der Europäischen Weltraumorganisation ESA zeigt.
Stadtbibliothek «Es war das beste Weihnachtsgeschenk, das sich die ESA machen konnte, als sie am 24. Dezember 1979 erfolgreich erstmals eine Trägerrakete ins All schickte», erklärt Men J. Schmidt den Gästen, die am Freitag zur Eröffnung der Ausstellung gekommen waren. Eine Rakete sei nichts anderes als ein Taxi, das eine Sonde oder einen Satelliten befördere. «Davor waren die Europäer immer abhängig von den Amerikanern», erläuterte Schmidt weiter, der ab 1980 zahlreiche europäische Raketenstarts fürs Schweizer Fernsehen direkt aus dem Kontrollraum kommentierte.
Am Ariane-Programm seien zu Beginn elf europäische Nationen, darunter die Schweiz, beteiligt gewesen. «Jede Nation hat einen Teil von Ariane gebaut. Und doch war man bereits beim ersten Versuch erfolgreich», erzählt Schmidt dem vorwiegend männlichen Publikum. Ursprünglich hätten die Europäer geplant, in Australien zu starten. «Zum Glück stellten sie rechtzeitig fest, dass dieser Startplatz ungeeignet war», so der Raumfahrtexperte. In Kourou in Französisch-Guyana habe man schliesslich den perfekten Standort gefunden. Der Staat sei sehr dünn besiedelt, es habe eine Flugschneise und die Lage sei geeigent für das Anfliegen der geostationären Umlaufbahn. «Damals sprach man von der Rakete, die aus dem Dschungel kam», erinnert sich der Gossauer.
Eine Ecke der Ausstellung hat Schmidt denn auch dem Startplatz der europäischen Trägerraketen in der französischen Kolonie gewidmet. Neben verschiedenen Raketenmodellen zeigt die Ausstellung auch Nahrungsmittel der Astronauten sowie zahlreiche technische Apparaturen, wobei mit Ausnahme von zwei Leihgaben der Universität Bern alle gezeigten Exponate aus Schmidts Privatbesitz stammen. Der Gossauer macht seit Jahren Ausstellungen zur Raumfahrt, seit Juli dieses Jahres und noch bis Ende März 2020 ist beispielsweise im Andwiler Ortsmuseum eine solche zum Thema «50 Jahre erste bemannte Mondlandung» zu sehen. Auch in verschiedenen Gossauer Geschäften zeigte Schmidt schon kleinere Auszüge aus seinen Sammlungen. «Bei der aktuellen Ausstellung in der Stadtbibliothek handelt es sich um die erste Spezialausstellung zum Thema ESA», erzählt Schmidt. Die Räumlichkeiten seien mit rund 150 Quadratmetern ideal und ermöglichten die Präsentation von zahlreichen Exponaten. «Dank der unmittelbaren Nähe zum
Neben Schmidt begrüsste auch Helene Thür, Leiterin der Stadtbibliothek, die Gäste und bedankte sich beim Weltraumexperten für dessen «Riesenengagement». Die Bibliothek eigne sich als Begegnungsort für Jung und Alt ideal für eine solche Austellung. Besucherinnen und Besucher dürften sich gerne auch in der Bibliothek zu einem Kaffee hinsetzen. Auch passende Literatur zum Thema werde geboten.
Von Tobias Baumann
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