Mathias Gabathuler
setzt sich vehement für mehr Freiheiten der Schulträger ein.
Im letzten Jahr sorgte die "Stubete Gäng" für grossartige Stimmung. tb
Nur wenige Wochen nach dem grossen Jubiläumswochenende steigt in Gossau das nächste Stadtfest. Traditionell läuten die Rock & Blues Nights die Sommerferien ein – in diesem Jahr mit Big Daddy Wilson und Sari Schorr als Headliner und einigen Neuerungen in der Organisation, nicht aber im Festivalkonzept.
Marktplatz Vieles wird gleichgeblieben sein, wenn am Freitag und Samstag zum 21. Mal die Rock & Blues Nights Gossau steigen. So spielen an beiden Tagen je vier Bands, von denen die meisten aus der Region stammen. Der Samstag wird wie gewöhnlich bereits um 16.30 Uhr mit dem Auftritt einer Gossauer Formation lanciert – in diesem Jahr nutzt der Tambourenverein Fürstenland diese Gelegenheit. Auf dem Marktplatz stehen Tisch und Bänke für das gemütliche Zusammensein bereit und rundherum wird an Bars und Foodständen für das leibliche Wohl gesorgt. Verändert hat sich allerdings das Organisatoren-Duo – zumindest zur Hälfte. Während Urgestein Harry Ritz weiterhin an Bord ist, löste Bettina Hacker Ralf Huber ab, der den Anlass während vielen Jahren gemeinsam mit Ritz auf die Beine gestellt hat. «Ich habe für Ralfs Eventagentur gearbeitet. Da hat er mich angefragt, ob ich allenfalls seine Nachfolge antreten würde», erzählt Hacker. Daraufhin habe sie sich mit Harry Ritz getroffen und sie seien sich schnell einig geworden. «Als Gossauerin, die den Anlass immer besuchte, liegt mir dieser am Herzen und da ich nicht mehr im Eventbereich arbeite, finde ich es schön, doch noch mit der Branche in Verbindung zu bleiben», erklärt Hacker. Ritz zeigt sich sehr zufrieden mit der neuen Lösung: «Wir haben für diese erste gemeinsame Ausgabe sehr gut zusammengearbeitet.» Er schätze die kurzen Wege in einer schlanken Organisationsstruktur, sagt der Mitgründer der Rock & Blues Nights.
Neben Bettina Hacker sind weitere Personen aus Gossau neu in der Organisation mit dabei. Rafael Grüebler von der gleichnamigen Metzgerei wirkt in diesem Jahr erstmals als Cateringchef, nachdem er bisher «nur» mit einem Stand vertreten war. Und Hanspeter Dürr stellt mit dem BBC ein Zelt. Ein solches betreiben wie in den Vorjahren auch der Freihof und Event-style von Remo Schönenberger sowie die Herisauer Amadeus Bar. Ebenfalls aus Herisau stammt der Verein RSC-016, der mit seiner Gulaschkanone an die Rock & Blues Nights Gossau kommt und das Essen auf einem Kutschenwagen in einer Original-Infanterieküche zubereitet, wie Ritz freudig berichtet. Vorfreude kommt bei ihm auch auf, wenn er vom Musikprogramm erzählt, das er seit den Anfängen der Rock & Blues Nights zusammenstellt. «Früher hörte ich unzählige CD durch von Bands, die bei uns auftreten wollten. Heute erhalten wir die Musikproben digital, aber die Zahl der Anfragen ist weiterhin sehr hoch», erklärt Ritz. Grundsätzlich verpflichte er nur Bands, deren Musik ihm auch persönlich gefalle. «Aber ich bin offen, wenn Bettina einen Vorschlag macht. Und einige Male wurde ich auch von Besucherinnen und Besuchern auf eine Band aufmerksam gemacht mit dem Wunsch, diese nach Gossau zu holen», erzählt Ritz. Der Auftritt der «Stubete Gäng», der im letzten Jahr für einen noch nie dagewesen Besucheraufmarsch sorgte, sei ausserdem ein Wunsch des Hauptsponsors gewesen, erzählt Ritz. Dem habe er gerne entsprochen, denn ohne die Unterstützung der St.Galler Kantonalbank und der Stadt Gossau würde der Anlass nicht stattfinden können – oder zumindest nicht in dieser Form und kostenlos für die Besuchenden. «An anderen Orten bezahlt man für ein vergleichbares Programm 30 bis 50 Franken Eintritt», betont Ritz.
Aus musikalischer Sicht freut sich der Präsident des Vereins Blues Night Gossau in diesem Jahr am meisten auf den Headliner am Samstag, den US-Amerikaner Big Daddy Wilson. «Das ist urchiger Blues», sagt Ritz. Befürchtungen, dass aufgrund des erst kürzlich durchgeführten Jubiläumswochenendes oder der Fussball-Europameisterschaft weniger Besucherinnen und Besucher kommen, hat er nicht: «Jedes zweite Jahr findet eine WM oder EM statt. Wir haben noch nie einen Fernseher aufgestellt und trotzdem sind die Leute immer gekommen.» Die Rock & Blues Nights verfügten über ein Einzugsgebiet von rund 300'000 Personen. «Und für die alle haben wir gar keinen Platz», sagt Ritz lachend. Normalerweise kämen rund 10'000 bis 15'000 Besucherinnen und Besucher, wobei diese Schätzungen in einem offenen Gelände ohne Eintrittspflicht sehr schwierig seien. Die beiden Organisatoren sind auf jeden Fall optimistisch, dass sich der Marktplatz auch an diesem Wochenende wieder in eine gut gefüllte Festmeile verwandeln wird.
Von Tobias Baumann
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