Marc Mächler
Sparmassnahmen sollen das strukturelle Defizit beseitigen.
Roland Winiger am diesjährigen Auffahrtslauf...
Am Samstag findet der Gossauer Weihnachtslauf zum 35. Mal statt. Einige wenige Personen waren bei jeder Austragung als Läufer mit dabei – unter ihnen auch Roland Winiger, langjähriges Mitglied des Laufsportvereins Region Gossau.
Weihnachtslauf «An die erste Austragung 1987 kann ich mich noch gut erinnern. Der Start verzögerte sich, weil die Organisatoren von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern regelrecht überrannt wurden», erzählt Roland Winiger, der damals als 19-Jähriger an den Start ging. «Beim Zieleinlauf habe ich es gerade noch in den Zieleinlaufkanal geschafft, dann entstand eine Riesenkolonne. Damals wurde die Zeit noch bei jedem Läufer einzeln genommen», erinnert er sich. Doch schon beim zweiten Start seien die Kinderkrankheiten behoben gewesen. Besonders in Erinnerung geblieben ist Winiger auch die Austragung 1996. «In jenem Jahr habe ich die Strecke von etwas über acht Kilometern in einer Hammerzeit von 27 Minuten und 40 Sekunden absolviert», berichtet der St.Galler. Als begeisterter Laufsportler sind die Zeiten für Winiger von zentraler Bedeutung. «Früher waren sie allerdings wichtiger für mich. Inzwischen habe ich deutlich abgegeben», sagt der heute 56-Jährige lachend. Zwar gehe er noch immer viermal pro Woche laufen und mache dabei auch das eine oder andere Intervalltraining, aber halt deutlich weniger intensiv.
Als Busfahrer der Verkehrsbetriebe St.Gallen hat Winiger unregelmässige Arbeitszeiten, weshalb er auch das wöchentliche Training des Laufsportvereins Region Gossau (LSV) am Dienstagabend nur noch sporadisch besucht. Früher habe er jedes Training besucht. «Ich begann mit 16 Jahren mit dem Laufen, ging zuerst zum LC Brühl und wechselte vor rund 35 Jahren zum LSV. Heute gehe ich eher tagsüber laufen», erzählt er. Einen inneren Schweinehund überwinden muss er dabei nicht – «Im Gegenteil: ich werde unruhig, wenn ich mal zwei Tage nicht laufe.» Aktuell hat Winiger Probleme mit der Hüfte, weshalb er sich für den Samstag keine allzu ambitionierten Ziele setzen möchte. «Wenn ich die 10 Kilometer in rund 50 Minuten absolviere, bin ich zufrieden», blickt er voraus.
Am Weihnachtslauf schätzt Winiger die besondere Weihnachtsstimmung: «Der langjährige Speaker Röbi Schumacher hat früher immer spezielle Weihnachtsmusik aufgelegt. Ausserdem hat es viele Zuschauerinnen und Zuschauer an der Strecke. Diese Atmosphäre hat ihren Reiz». Als ambitionierter Läufer verzichtet er allerdings gerne auf Schnee, auch wenn dieser die Weihnachtsstimmung verstärkt. «Vor ca. 15 Jahren bin ich einmal bei trockenen Verhältnissen aus dem Haus in St.Gallen, doch als ich in Gossau ankam, hat es stark geschneit. Mit meinen Laufschuhen habe ich nur noch gespult auf der schneebedeckten Unterlage», berichtet Winiger lachend. Auch im letzten Jahr habe er nicht den idealen Laufschuh für schneenasse Verhältnisse getragen. Mit seinem aktuellen Paar sei er nun aber besser gerüstet.
Winiger freut sich auch über die Unterstützung durch die Familie am Weihnachtslauf. «Früher kamen meine Söhne jeweils an die Strecke. Mittlerweile sind sie in einem Alter, in dem sie nicht mehr mitkommen. Aber meine Frau feuert mich jedes Jahr vom Strassenrand aus lautstark mit einer Glocke an und meine Schwester joggt jeweils mit», erzählt er. Winiger hofft, noch viele Weihnachtsläufe bestreiten zu können. «Wenn es die Gesundheit zulässt, werde ich weiterhin jedes Jahr am Start sein. Der Weihnachtslauf ist ein Fixpunkt in meinem Kalender!»
Von Tobias Baumann
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