«Diese Auszeichnung kam überraschend»
«Obacht Kultur» erhielt Bronze-Auszeichnung am European Design Award
«Obacht Kultur», das vom Amt für Kultur Appenzell Ausserrhoden herausgegeben wird, erhält die Bronze-Auszeichnung in der Kategorie «Magazin» bei den European Design Awards.
Auszeichnung «Die Freude ist gross und es war eine riesige Überraschung », sagt Sascha Tittmann, Mitinhaber und -gründer der Büro Sequenz GmbH, welches das Magazin gestaltet. Es sei eine Überraschung, da es am internationalen Designwettbewerb viele Einsendungen gäbe und «Obacht Kultur» ein Amtsblatt sei. «Es werden neben einem redaktionellen Teil Entscheide der Kulturförderung, Jahresberichte und Historisches aus dem Amt für Kultur publiziert. Eigentlich ist es eher ungewöhnlich, mit einem solchen Heft Preise zu gewinnen», hält Tittmann fest. Aber bereits 2014 wurde es von art-tv als «schönstes Kulturmagazin der Welt» mit der Schweizer Ehrenperle Kultur ausgezeichnet. «Die Preise gehen an das gesamte Redaktionsteam, von dem wir Teil sind», sagt der visuelle Gestalter.
«Sind stolz darauf»
Bei den European Design Awards entscheidet eine Fachjury anhand folgender Punkte: der vermittelnde und kunsthistorische Ansatz, Design und Innovation. «Es sind breite Parameter, nach denen Magazine eingeschätzt werden», so Tittmann. Seit 2008 arbeitet das Büro Sequenz für und mit der Redaktion von «Obacht Kultur» zusammen. «Das Speziellste für uns ist die Zusammenarbeit mit unserem Auftraggeber. So sollte man es machen, es ist aber die Ausnahme heutzutage. In den späten 90er-Jahren, als ich die Ausbildung absolvierte, war die Organisation innerhalb einer Redaktionsgruppe klar: Alle, von Grafik über die Fotografen bis hin zu den Journalisten, bildeten das Redaktionsteam. Heute wird das oft diversifiziert », sagt Tittmann. Er und seine Mitarbeitenden seien stolz auf «Obacht Kultur» und auf die enge Zusammenarbeit. Doch warum kommt das Magazin so gut an? «Als wir es 2008 entwickelt haben, waren wir die ersten, die ein ungebundenes Magazin herausgaben. Zudem spielen wir mit den Papiersorten und der Typographie », sagt Tittmann. Es habe nebst dem Kulturförderungsaspekt weitere Funktionen: Künstlerinnen und Künstler aus dem Appenzellerland steuern Arbeiten bei, die man einzeln herausnehmen kann. «Bildstrecken und Illustrationen ergänzen den redaktionellen Teil. Das kantonale Kulturschaffen wird beleuchtet und untersucht und es ist bis heute spannend, wie vielschichtig dieses ist», sagt Tittmann. Er und das Team hätten den höchsten Qualitätsanspruch, Details seien allen sehr wichtig. «Der handwerkliche Anspruch ist zeitlich eine Herausforderung, für uns aber Ehrensache und trägt wesentlich zur weit über die Kantonsgrenzen hinausstrahlenden positiven Wahrnehmung des Kulturblattes bei», sagt Tittmann.
Stefanie Rohner