Mit Korridorstudien soll Klarheit geschaffen werden
Bei der Lösungsfindung überkantonal zusammenarbeiten
Der Bundesrat hat am 22. Februar entschieden, dass die N23 (Ausbauprojekt Bodensee-Thurtalstrasse) und die N25 (Ausbauprojekt Zubringer Appenzellerland) mit einer
Zubringer Mit dem strategischen Entwicklungsprogramm (STEP) Nationalstrassen plant der Bund die Weiterentwicklung des National-strassennetzes. Der Bundesrat hat die Botschaft für die Weiterentwicklung des Nationalstrassennetzes verabschiedet. In der Botschaft sind auch sieben ehemals kantonale Projekte enthalten, die in der Vernehmlassungsfassung Anfang 2022 noch keine Aufnahme gefunden hatten. Sie laufen unter dem Titel «Vorhaben, die im Rahmen von STEP Nationalstrassen zu überprüfen sind» und werden den «Weiteren Realisierungshorizonten» zugeordnet. Dazu gehören die Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) und die N25 (Ausbauprojekt Zubringer Appenzellerland). Jürg Röthlisberger, Direktor des ASTRA, erläuterte das weitere Vorgehen. Mit der Korridorstudie wolle der Bund den Lösungsfächer öffnen. Dabei sollen die Massnahmen in Abstimmung mit den betroffenen Akteuren und unter Berücksichtigung gesamtverkehrlicher und räumlicher Entwicklungen festgelegt werden, um die Funktionsfähigkeit der Nationalstrasse nachhaltig zu gewährleisten. Begleitet wird die Korridorstudie von einem Partizipationsprozess. Das ASTRA wird die Kantone und Gemeinden in den Prozess einbeziehen. Gemäss Zeitplan soll bis Ende Mai 2024 Klarheit über einen allfälligen Ausbau der N23 und der N25 bestehen. «Die Korridorstudie endet mit einer Lösungskonzeption», so Röthlisberger. Der Thurgauer Regierungsrat Dominik Diezi betonte, dass aus Sicht des Kantons Thurgau BTS immer noch die beste Lösung ist. «Wir sind in der Korridorstudie mit der BTS am Start und bringen eine grosse fachliche Vorleistung ein.» Zur BTS liege mit der Abstimmung von 2012 bereits ein Volksentscheid vor. «Wir scheuen den Vergleich mit anderen Varianten aber nicht», sagte Diezi. Klar sei: Es brauche eine bessere Anbindung des Oberthurgaus Richtung Westen und eine Entlastung der Bevölkerung entlang der N23.
Erreichbarkeit ist gefährdet
Der Ausserrhoder Landammann Dölf Biasotto hielt fest, dass die Kantone Ausserrhoden, Innerrhoden und St.Gallen bei der Lösungsfindung für den Raum Herisau-Gossau-Winkeln eng zusammenarbeiten. Es freue die Regierungen, dass der Bundesrat den Handlungsbedarf anerkenne. Die Erreichbarkeit und die Standortgunst der Appenzeller Kantone und des Industriegebietes auf St.Galler Boden sei gefährdet. Der Zubringer Appenzellerland müsse die Siedlungen von Herisau und Gossau entlasten, damit sich diese entwickeln können. Die Korridorstudie wird aufzeigen, wie eine zukunftsfähige strassenseitige Anbindung der Region an die benachbarten Wirtschaftsräume gelingt. «Auch wir bringen viel fachliche Vorleistung und einen Lösungsansatz mit. Wir sind bereit, unsere Erkenntnisse zusammen mit dem ASTRA unter den neuen Rahmenbedingungen zu prüfen», sagte Biasotto.
pd