«So spricht man nicht über seine Kandidatinnen»

Entertainment Rosalinda hat sich nicht beworben, sondern wurde vom Sender angefragt, ob sie mitwirken wolle. «Das war ein paar Wochen vor dem Abflug nach Thailand. Ich fand, es wird sicher toll, eine solche Erfahrung zu machen und etwas zu erleben. Ich finde, manchmal sollte man Dinge einfach machen», sagt die 23-jährige Rosalinda. Es sei eine gute Entscheidung gewesen und sie würde sich jederzeit wieder so entscheiden. Ihr Umfeld habe positiv reagiert. «Alle meinten, ich solle fliegen. Keiner von ihnen hat je diese Sendung gesehen, aber nun, da ich mitwirke, sitzen sie auch vor dem Fernseher», sagt Rosalinda. Die Rückmeldungen seien positiv – sie sei ganz sie selbst. Ihre Schwester sei dabei immer die Ehrlichste. «Sie gibt mir Ratschläge und Tipps und sagt, wenn ich mal eine seltsame Aussage gemacht oder seltsam geschaut habe», sagt Rosa. Sie schätze diese Ehrlichkeit sehr. Die Dreharbeiten habe sie positiv wahrgenommen. Schaut man die Sendung, erhält man den Eindruck, es seien überall und jederzeit Kameras im Einsatz. «Das ist nicht so. Ausserdem fühle ich mich wohl vor der Kamera. Lernt man das Team erst einmal kennen, wird man nach und nach wie eine Familie», so Rosalinda. Mit den anderen Kandidatinnen verstehe sie sich gut. «Wir sind eine tolle Truppe, damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe schnell Anschluss gefunden und wir verstehen uns», sagt sie. Zu etwas mehr Drama auf dem Bildschirm trage das zwar nicht bei, aber niemand habe Lust, sich zu streiten. «Das bringt nichts – ausser Kopfschmerzen.» Blickt man auf die vergangenen Staffeln zurück, entsteht der Eindruck, dass kaum je eine Beziehung gehalten hat. Die meisten waren nie zusammen und wenn, dann nur für zwei bis vier Monate. Einzig das Paar von 2016 war dreieinhalb Jahre zusammen. Und bei «Die Bachelorette» gibt es ein Paar, welches seit 2021 zusammen ist. Hofft man dennoch, man könne die Liebe finden? «Ich denke, niemand würde es ablehnen, bei einem so schönen Abenteuer in Thailand auch noch die Liebe zu finden. Das wäre ein Jackpot», sagt Rosalinda. Beim Stand der aktuellen Staffel scheint das bei ihr bislang noch nicht der Fall zu sein. Ihr erster Eindruck war auch etwas anders als gedacht. «Er war optisch nicht so mein Typ, was aber absolute Nebensache ist, wenn der Vibe stimmt», sagt Rosalinda.

Kandidatinnen beleidigt

Doch jeder Mensch habe immer eine zweite Chance verdient, auch wenn der erste Eindruck wichtig sei. «Ich weiss genau, wie ich einen Mann auf mich aufmerksam machen kann und so kam es schliesslich auch zu einem Einzeldate. Das war wirklich gut, wir führten tolle Gespräche und die Stimmung war vertraut, auch wenn wir uns nicht so gut kannten», sagt Rosalinda. Ob das nach dem Zwischenfall so geblieben ist, ist unklar. Es gab einen TikTok-Live-Zwischenfall, der für viel Kritik sorgte. Fabrizio und das Social Media Team dachten, die Aufzeichnung sei zu Ende und er begann, die Kandidatinnen heftig zu beleidigen, darunter auch Rosalinda. Er nannte sie und zwei weitere Kandidatinnen «gottverlassene Miststücke» und «Bitches». CH Media, zu dem der Sender 3+ gehört, sagte gegenüber dem Blick, Fabrizio habe sich bei den drei Frauen entschuldigt. «Das war eine Rechtfertigung, keine Entschuldigung», sagt Rosalinda und meint. «Ich bin schockiert und sprachlos, so spricht man sicher nicht über die Kandidatinnen. Wir haben jedenfalls bei den Verantwortlichen der Sendung Druck gemacht. So lassen wir nicht über uns reden», sagt Rosalinda. Der Sender sagte auf Anfrage: «Die Sendung 'Der Bachelor' wird weiterhin am Montagabend wie gewohnt auf 3+ ausgestrahlt. Bachelor Fabrizio Behrens ist sich bewusst, dass er sich – aus der Emotion heraus – unüberlegt geäussert und die Gefühle von Kandidatinnen verletzt hat. Er hat sich bei den Kandidatinnen dafür persönlich entschuldigt. Ein respektvoller Umgang ist – aller Emotionen zum Trotz – eine Grundvoraussetzung einer Sendung auf 3+. Der Sender ist mit allen Beteiligten in engem Austausch.»

WG mit Bachelorkandidatin

Wie auch immer das Ganze ausgeht: Rosalinda bereut die Teilnahme nicht. Sie habe für sich entdeckt, dass sie das gerne mache. So werde sie in einer weiteren Sendung mitwirken. Welche das ist, wird noch nicht verraten. Nebst der neu entdeckten Freude an der Mitwirkung in TV-Formaten, geniesst es die gebürtige Herisauerin und Sales-Promoterin, Zeit zu Hause zu verbringen. «Seit Kurzem habe ich eine kleine Katze zu Hause und ich geniesse es sehr, mit ihr zu kuscheln.» Ihre Wohnung teilt sie sich übrigens mit einer Bachelorkandidatin aus der letzten Staffel.

Stefanie Rohner