Bau der Olma Halle 1 läuft nach Plan
In einem Jahr soll die neue Halle fertig und für die Bevölkerung zugänglich sein
Bis die Halle bezugsbereit ist, sind noch einige Arbeiten zu erledigen. Aktuell wird das Mero-Dach montiert, welches schweizweit einzigartig ist. Dafür haben 25 Fachleute des chinesischen Lieferanten ihre Arbeit aufgenommen.
Olma Es wird gehämmert, geschweisst und montiert. Es liegen Holzbretter und weisse Stahlrohre herum und der Klang von Fräsen ist allgegenwärtig. Die neue Olma Halle 1 nimmt langsam Form an. «Wir sind im Zeitplan», sagt Markus Schmalz, Gesamtleiter Bau und Mitinhaber der Perita AG. Im Moment laufen viele Arbeiten parallel: Im Untergeschoss und in der Trennwand zwischen Halle und Foyer wird an der Haustechnik gearbeitet, die Dämmarbeiten im Hohlkasten werden beendet und diverse Spezialisten sind mit den Dachinstallationen beschäftigt. Eine der grössten Herausforderungen sei aktuell, das 1230 Tonnen schwere Mero-Dach zu montieren und die Gebäudehülle regendicht zu machen.
Fachleute aus Fernost
Seit Februar gehören auch 25 chinesische Fachleute zu den Spezialisten auf der Baustelle. Sie sind dafür verantwortlich, das schweizweit einzigartige Mero-Dach zu montieren. Denn die gigantische Dachkonstruktion, die ohne Stützen auskommt, stammt aus der Firma Tover aus China, die sich auf grossflächige Stahldächer spezialisiert hat. Im Dezember des letzten Jahres wurden 38 Container mit Rohren und Kugeln in Shanghai verschifft. Ende Februar dann kamen die ersten LKW-Ladungen auf der Grossbaustelle in der Ostschweiz an. Derzeit sind die chinesischen Arbeiter damit beschäftigt, die Fachwerkkonstruktion am Boden zu errichten. «Die Konstruktion wird Ende März zum ersten Mal hydraulisch angehoben», sagt Schmalz, «anschliessend werden die Spezialisten die Randkonstruktion fertigstellen und das Dach auf die Betonringe absetzen.» Trotz höheren administrativen, organisatorischen und kommunikativen Aufwänden funktioniere die Zusammenarbeit mit den chinesischen Fachleuten einwandfrei, weiss Adrian Künzle, Projektmanager bei der Perita AG.
Lokale Wertschöpfung
Während der Dachbau für die chinesische Firma ein verhältnismässig kleiner Auftrag ist, freut sich die Hälg Group darüber, dass die Installation der Heizungs-, Lüftungs-, Kälte- und MSRT-Anlagen ihr aktuell grösster ist. «Als Genossenschafter der Olma Messen und Unternehmen mit Geschichte und Hauptsitz in St. Gallen sind wir stolz, an diesem Bauprojekt mitzuarbeiten und mit energieeffizienten Anlagen für gute Raumluft zu sorgen», sagt Reto Briner, Leiter Region Ost und Mitglied der Gruppenleitung der Hälg Group. Von den aktuell 175 Millionen Franken umfassenden Auftragsvolumen gehen knapp 90 Prozent an Unternehmen in der Schweiz. Von den 76 grösseren Aufträgen haben die Olma Hallen fast 50 an Unternehmen aus der Region St.Gallen vergeben. «Es war uns stets wichtig, lokale Partner und Firmen miteinzubeziehen, um den Grossteil der Wertschöpfung in der Region zu belassen», erklärt Christine Bolt, Direktorin der Olma Messen. Um die riesigen Investitionen lohnend zu machen, hat Bolt bereits einige Ideen im Kopf: «Die Halle eignet sich nicht nur für Messen, sondern auch für Firmenanlässe und Generalversammlungen.» Ausserdem sei man bestrebt, das eine oder andere Konzert zu veranstalten, schliesslich hätten bis zu 12'000 Leute Platz in der neuen Halle. «Trotz gewisser Risiken birgt die neue Halle viele Möglichkeiten und Chancen», sagt Bolt.
Von Benjamin Schmid