Christian Hettkamp
ist im Theater St.Gallen als Herzkönigin zu sehen.
Die Niedrige Birke ist eine Überlebende aus der Eiszeit und war früher in der Schweiz weit verbreitet. Heute gibt es nur noch ein einziges Exemplar von ihr und dieses steht am Waldrand bei Abtwil. Beim Amt für Natur, Jagd und Fischerei kämpft man um ihren Erhalt, schätzt die Chance aber als gering ein.
Natur Unscheinbar steht sie am Waldrand Breitmoos: Die letzte Niedrige Birke, die es in der Schweiz noch gibt. Umso mehr wird sie gepflegt. «Zusammen mit der Stadt St.Gallen schauen wir, dass sie genügend Licht hat und haben sie eingezäunt, damit sie nicht niedergetrampelt oder von Tieren angefressen wird», erklärt Simon Zeller, Abteilungsleiter beim Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen.
Dass dieser Baum der letzte seiner Art in der Schweiz ist, weiss man zu fast hundert Prozent. «Seit Jahren halten wir über Info Flora, der Zentralstelle des Bundes für Schweizer Pflanzenwelt, Fundmeldungen seltener Pflanzen fest», so Zeller weiter. In den letzten Jahren sei dann eine Niedrige Birke nach der anderen verschwunden, bis nun noch dieses eine Exemplar hier in St.Gallen verblieb.
Ein Grund für den Rückgang des Baums ist einerseits das immer wärmer werdende Klima. «Die Niedrige Birke ist ein Relikt aus der Eiszeit und bevorzugt ein kühles Klima. Vor allem in den letzten Jahren trug auch der Klimawandel zu ihrem Verschwinden bei», so Zeller. Andererseits braucht sie sumpfigen Moor- oder Torfboden. «In den letzten 200 Jahren wurden 90 Prozent aller Moore in der Schweiz abgebaut und trockengelegt. Das ist der Tod für die Birke, anders kann man das nicht sagen.»
Deshalb kümmere man sich nun umso mehr um die letzte seiner Art in der Schweiz. «Wir haben den Auftrag vom Kanton, unsere Biodiversität zu schützen und den Rückgang von seltenen Pflanzenarten zu stoppen», so Zeller. Aus einem Steckling versuche man im Botanischen Garten St.Gallen die Birke nachzuzüchten. Wachse dieser genug, könnte man versuchen, den Baum wieder auszupflanzen. Doch die Methode birgt ihre Schwierigkeiten: «Es würden identische Klone der Birke entstehen, sie betreibt sozusagen Inzucht und kann sich deshalb nicht mehr richtig anpassen», sagt Zeller. Deshalb sieht er die Überlebenschancen der Birke als gering: «Sie wird ziemlich sicher früher oder später in der Schweiz gänzlich aussterben.»
von Ladina Maissen
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