Ein umgekehrter Adventskalender
Andrea Stauss konnte über 100 Pakete an Bedürftige verteilen lassen
Nachdem Andrea Stauss in einer Zeitung von einem «umgekehrten Adventskalender»-Projekt las, kam sie auf die Idee, dies auch in der Stadt St.Gallen umzusetzen. In Zusammenarbeit mit der Caritas St.Gallen-Appenzell liess sie Menschen, welche am Existenzminimum leben, einen Adventskalender zukommen.
Adventskalender «Anfangs 2020 las ich einen Artikel über ein Projekt von Beni Merk in Kreuzlingen, welches Adventskalender an Menschen, die am oder unter dem Existenzminimum leben, verteilen lässt», erzählt die St.Gallerin Andrea Stauss. So sei sie auf die Idee gekommen, dies auch in der Stadt St.Gallen umzusetzen. «Im August begann ich mit Anfragen bei verschiedenen Institutionen in St.Gallen, ob sie als Partner mitmachen möchten. Die Verantwortlichen von Caritas St.Gallen-Appenzell haben sich schliesslich gemeldet und zeigten sich vom Projekt begeistert. Mein Part im Projekt war die Werbung und die Koordination der Pakete ? Caritas informierte die Empfänger und verteilte die Pakete», so Stauss weiter. Ende Oktober begann die Projekt-Initiantin Werbung für die Adventskalender zu machen. Dabei rechnete sie mit einem kleinen Projekt in ihrem Quartier. «Doch dann bekam ich von der Caritas eine Anfrage ob ich einverstanden sei, wenn ein Artikel im Pfarreiforum erscheinen würde. Aufgrund dieses Artikels bekam ich weitere Anfragen. So konnten letztlich über 100 Pakete in der Region St.Gallen verteilt werden», freut sich Stauss.
Alles unter einen Hut bringen
«Im Dezember habe ich aufgrund der hohen Nachfrage für Pakete einen Aufruf für Helferinnen und Helfer gemacht», so die Organisatorin. «Die ganze Koordination benötigte viel mehr Zeit als geplant und ich musste das Ganze neben Familie und Erwerbstätigkeit unter einen Hut bringen. Heute werden noch die letzten Pakete verteilt.» so Stauss. Glücklicherweise meldeten sich Freiwillige, die bei der Auslieferung der Pakete halfen.
Verschiedene Pakete
«Da Personen, welche in eine Schulden- oder Budgetberatung kommen, in der Regel nur das Nötigste preisgeben wollen, hatten wir nur wenige Informationen für die Zusammenstellung der Pakete - wie etwa Geschlecht und Alter. Doch dort wo es mehr Infos gab, konnte man den Personen auch ihre persönlichen Weihnachtswünsche erfüllen. Ansonsten wurden nützliche Dinge wie Seife, Zahnbürsten, Pasta, Schokolade, Mehl, Farbstifte, Masken oder Socken verteilt», erzählt Stauss.
Rückmeldungen sehr positiv
«Ich denke, das Projekt hat vor allem so grossen Anklang gefunden, da die Spendenden selbst entscheiden konnten, was sie verschenken wollten. Zudem wurden alle Pakete in der Region verteilt - somit konnte Menschen in der Region, welche weniger Geld zu Verfügung haben, eine Freude gemacht werden», resümiert Stauss. Aus diesem Grund werde sie auch in diesem Jahr wieder ein solches Projekt durchführen. «Interessierte können sich bereits jetzt beim Verteiler umgekehrteradventskalender@posteo.de anmelden. Auch freiwillige Helferinnen und Helfer werden wieder gesucht - denn, in diesem Jahr werden wir den Kreis der Empfänger vermutlich auf den ganzen Kanton St.Gallen und beide Appenzell ausweiten», so Stauss voller Vorfreude.
Von Cynthia Sieber