Sandra Natter
«Bis jetzt läuft alles sehr gut», so die verantwortliche Gemeinderätin für das Ressort Soziales.
"Endzeitzauber" - das neue Werk von Théo Buff.
z.V.g.
«Endzeitzauber» ist ein fesselnder Kriminalroman von Théo Buff, der in St.Gallen, zur Hauptsache in der Altstadt und in der Mülenenschlucht «spielt». Es handelt sich um den ersten Teil einer Krimi-Trilogie, meist in ultra-kurzen Sätzen gehalten und daher sehr leicht lesbar. In der Schlucht finden hintereinander zwei Morde statt, die die Kriminalpolizei vor höchst schwierige Ermittlungsaufgaben stellt.
Kriminalroman St.Gallen graut‘s, und das zur Weihnachtszeit. Kommissar Beat Häfeli und sein Assistent Max Kraienbühl arbeiten nach vorwiegend altem Stil mit Fangfragen und werden letztlich fündig, nachdem sie sich längere Zeit in falschen Kanälen befanden. Vieles findet im Amtshaus statt, wo auch ein «Gespenst» im Keller zu einer weiteren Aufklärungsaufgabe führt. Im Hintergrund spielt sich auch ein alter Fall ab, als schon vor vielen Jahren, unterhalb der Felsenbrücke, eine junge Frau verschwand.
Man fühlt sich zeitweise in die Zeit versetzt, als die Stadtpolizei noch im Amtshaus wirkte und auch noch eigene Fahnder besass, obwohl auch viel Gegenwartbezogenes in den Kriminalroman eingeflossen ist. Die spezielle Amtshaus-Atmosphäre wird deutlich, wo der Autor über viele Jahre arbeitete. So kann er aus dem Vollen schöpfen und auch aufzeigen, wie manche Beamte «ticken», welche Mentalität hier herrscht. Zwar schreibt Buff im Vorwort, es seien keine Ähnlichkeiten zu wirklichen Amtshaus-Mitarbeitenden vorhanden. Das kann man ihm glauben, doch die Atmosphäre scheint realistisch geschildert zu sein – bis zu den vielen Schwätzereien und zur Angst der Mitarbeitenden vor ihren Chefs, den Stadträten.
Für St.Gallen ist das Werk weit mehr als ein Kriminalroman. Théo Buff nimmt viel Sanktgallisches auf die Schippe. Mit feinem Humor zeigt er viel Kleinstädtisches und leicht Philisterhaftes auf, das sich in Gross-St.Gallen von heute noch abspielt. Diffuse Ängste und Minderwertigkeitsgefühle scheinen in den Charakteren der Akteure auf.
Das Werk ist aber, vor allem in seinem ersten Teil, noch mehr, fast ein Reiseführer auch für Einheimische, allerdings weniger ein offizieller, bei dem die Sehenswürdigkeiten im Vordergrund stehen, sondern die Treffpunkte und innerstädtischen Erholungsräume. Es ist reizvoll, diese Orte in einer Kriminalgeschichte wiederzufinden, auch den hässlichen Maschendrahtzaun bei der Volière, dieser allerdings bloss in einem Traum… Als langjährigem Bausekretär-Stellvertreter sind Buff natürlich all diese Örtlichkeiten mitsamt ihren Anekdoten bestens bekannt.
Wer Freude hat an dieser Kombination, darf sich bereits auf den zweiten Teil der Trilogie freuen, die im Sommer 2020 erscheinen wird. So viel sei verraten: «Galgenvögel» sollen sich Galgentobel treffen, aber auch im Restaurant Altstadt mit der Guillotine, am Kinderfest und an der Olma.
Die Buchvernissage findet am Donnerstag, 14.November, 18 Uhr, im «Splügeneck», Restaurant Splügen, St Georgen-Strasse 4, 9000 St.Gallen, statt. Lesung mit Apéro. Eintritt frei. Das Buch ist zu 20 Franken im Buchhandel erhältlich. ⋌we
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