Für ein sauberes St.Gallen
Die Interessensgemeinschaft für eine saubere Umwelt klärt auf
Abfallberge in der Innenstadt, in Parks und Littering auf dem Pausenhof: Auch in St.Gallen hat sich die Littering-Situation zuletzt verschlechtert. Deshalb setzt die Stadt auf eine altbewährte Massnahme: Die Botschafter-Teams der IG saubere Umwelt (IGSU) sensibilisieren die Bevölkerung seit einer Woche wieder für die Problematik.
IGSU «Sowohl in den Städten als auch in Naherholungsgebieten zeigte sich in letzter Zeit ein ungewohntes Bild: Untypisch für Schweizer Verhältnisse stapelten sich liegengelassene Essensverpackungen und Getränkebehältnisse. Ob aus Frust, Langeweile oder Unachtsamkeit - Littering hat während der Pandemie zugenommen. Umso wichtiger sind Sensibilisierungs-Massnahmen wie die IGSU-Botschafter-Teams», schreibt die IGSU in einer Mitteilung. Seit einer Woche ziehen die Teams mit ihren Recyclingmobilen wieder durch St.Gallen. Noch bis am Samstag sind sie in der Innenstadt, in Parkanlagen und bei den Drei Weieren anzutreffen. «Im ersten Moment reagieren einige Leute etwas verdutzt, weil sie es sich nicht gewohnt sind, dass jemand mit ihnen über Littering sprechen möchte. Sehr schnell entwickeln sich aber interessante Gespräche über Abfall, Littering und Recycling», erklärt Nora Steimer, Geschäftsleiterin der IGSU. Viele St.Gallerinnen und St.Galler würden sich bei den Botschafterinnen und Botschaftern bedanken, dass sich diese für eine saubere Umwelt einsetzen. «Unser Erfolg gründet darauf, dass wir mit viel Charme und Humor auf die Passanten zugehen», so Steimer. Gerald Hutter, Strasseninspektor der Stadt St.Gallen, weiss: «Neben den Corona-Lockerungen und dem schönen Wetter animiert auch die Fussball-EM zum Feiern. Das fordert unsere Reinigungskräfte momentan aussergewöhnlich stark. Die IGSU-Botschafter schaffen es, die Bevölkerung für die Littering-Problematik zu sensibilisieren, ohne die Stimmung zu dämpfen. Das schätzen wir schon seit Jahren.»
Drei Fragen an IGSU-Botschafter Jérôme Messmer
Jérôme Messmer, was ist Ihre Aufgabe als IGSU-Botschafter?
«Littering ist ein grosses Problem für die Umwelt und die Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden. Zudem belastet es das Portemonnaie der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Auch im Bereich Recycling gibt es noch Luft nach oben: Nach wie vor landen Verpackungen und anderer Abfall zu oft in der falschen Tonne. Als IGSU-Botschafter haben wir die Aufgabe, die Bevölkerung für diese Thematiken zu sensibilisieren und Fragen zu beantworten.»
Wie gehen Sie als Botschafter auf Passantinnen und Passanten zu?
«Das ergibt sich meist aus der Situation heraus. Sitzt beispielsweise eine Gruppe von Jugendlichen zusammen und trinkt aus Alu-Dosen, kann man mit einer Quizfrage zum Aluminiumrecycling in ein Gespräch einsteigen.»
Was gefällt Ihnen an der Arbeit bei der IGSU und was machen Sie persönlich für die Umwelt?
«Mir gefällt die Wertschätzung, mit der uns die meisten Menschen begegnen und das Kennenlernen verschiedener Städte und Regionen der Schweiz. Persönlich versuche ich meinen ökologischen Fussabdruck möglichst klein zu halten. Zudem bin ich häufig in den Bergen unterwegs und sammle dort gelitterte Gegenstände ein, um sie korrekt zu entsorgen.»