Kanton setzt auf Freiwilligkeit
Wie der Kanton das St.Galler Energiekonzept umsetzen will
Das St.Galler Energiekonzept 2021-2030 umfasst eine Reihe von Massnahmen - denn St.Gallen will bis 2050 klimaneutral sein und somit das Netto-Null-Ziel des Bundesrates erreichen. Dabei setzt der Kanton vor allem auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger.
Energie «Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht», mit diesem Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach eröffnete Regierungsrätin Susanne Hartmann die Medieninformation zu den neuesten Bestrebungen des Kantons in Sachen Energiekonzept. Das Zitat beschreibe zutreffend die Herausforderungen des Klimawandels weltweit, führt Hartmann weiter aus. Auch hier in St.Gallen müsse man klimaneutral werden, dafür stehe das Energiekonzept 2021-2030 des Kantons. Mit dessen Umsetzung soll der CO2-Aussstoss gesenkt, die Energieeffizienz erhöht und der Zuwachs des Strombedarfs gebremst werden.
Web-Portal lanciert
«Das Konzept steht - und es soll auch umgesetzt werden», so Hartmann weiter. Dabei gehe es nicht nur um Massnahmen, die den Kanton oder das Energieamt angingen, sondern alle. Daher habe der Kanton die verschiedensten Partnerinnen und Partner ins Boot geholt und das Web-Portal www.energie2030.ch lanciert, um unter dem Label St.Galler Energie 2030 die Leistungen sichtbar zu machen. So berichten die Partnerinnen und Partner beispielsweise im Energieblog von ihre Aktivitäten, stellen Projekte vor, für die sie zuständig sind und speisen aktuelle Daten ein, wie beispielsweise die Anzahl installierter Photovoltaikanlagen. Mittels Ampelsystem wird informiert, wie weit einzelne Massnahmen bereits umgesetzt sind. So erläutert beispielsweise Geschäftsleiter Philipp Egger, welchen Fokus die Energieagentur St.Gallen, als einer der Partner, setzt: «Wir wollen den Heizungsersatz pushen. Niemand will heutzutage mehr eine Ölheizung, das ist klar. Erneuerbares Heizen wird zum Standard. Wichtig dabei ist, dass alles aus einer Hand kommt» erklärt Egger.
Einfach normal
Als Erfolgsrezept setze man dabei aber auf alles andere als auf Zwang, wie Marcel Sturzenegger, Abteilungsleiter Energie beim Amt für Wasser und Energie sagt. «Erneuerbares Heizen soll einfach normal werden. Das ist unser Anspruch. Wir sind überzeugt, dass wir dies mit unserem Weg in die Köpfe der Leute bringen», sagt er. Der freiwillige Weg sei der St.Galler Weg, ergänzt Hartmann. «Wir wollen die Leute abholen und nicht zwingen. Im Kanton Bern beispielsweise hat man mit Ge- und Verboten gearbeitet und gesehen, dass dieser Weg gescheitert ist», sagt die Regierungsrätin.
Green Day am 22. April
Wirklich ein Erfolg werde das Energiekonzept nur, wenn alle es umsetzten - und um zu zeigen, wie jeder und jede Einzelne es umsetzen kann, organisiere der Kanton den sogenannten «Green Day» am 22. April. An diesem Tag können Partnerinnen und Partner aber auch Einwohnerinnen und Einwohner zeigen, mit welchen Beiträgen sie sich an der Zielerreichung des Energiekonzepts beteiligen.
Von Ladina Maissen