«Mein Mann ist mein schärfster Kritiker»
Die St.Gallerin Christine Schmid veröffentlichte ihr neuestes Buch «im Eigenverlag»
Das kürzlich erschienene Buch «Marija – ein sibirischer Traum» ist bereits das sechste Buch der St.Galler Autorin Christine Schmid. Es handelt sich weder um ein reines Textbuch, noch um ein Bilderbuch: Es ist eine Kombination und erschien deshalb «im Eigenverlag».
Literatur Es sind einfache Verhältnisse, in denen Marija gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einem Dorf in Sibirien lebt. Es ist ein zufriedenes Leben, dennoch lässt Marija ein Traum nicht los: Sie will einmal Balletttänzerin werden und in «Schwanensee» in Moskau eine Hauptrolle spielen. «Obwohl für Marija nicht immer alles auf Anhieb gut läuft und sie dagegen ankämpfen muss, darf ich verraten, dass die Geschichte ein schönes Ende nimmt», erzählt die Autorin und Illustratorin Christine Schmid.
Malen als grosse Leidenschaft
Seit rund 45 Jahren lebt Schmid bereits in St.Gallen, mittlerweile im Bruggwaldpark. Vor ihrer Pensionierung arbeitete sie als Lehrerin und Kindergärtnerin in der Stadt, wo auch ihre drei Kinder zur Schule gingen. Einer der Söhne sei auch Teil ihrer Inspiration für dieses neueste Werk gewesen: «Mein Mann und ich halten uns oft in Osteuropa auf, vor allem in Ungarn, wo auch einer unserer Söhne lebt», erklärt Schmid. Ausserdem habe sie Russland schon immer fasziniert. Nach einer eher traurigen, sehr spannenden, aber gut endenden Geschichte im vorletzten Buch «Stephan, das Strassenkind» habe sie das Bedürfnis nach hellen und frohen Farben gehabt. Das Malen falle ihr leichter als das Schreiben: «Das Malen ist meine grosse Leidenschaft, ich kann mich darin total verlieren. Für meine Bücher gestalte ich immer zuerst die Bilder. Dabei kommen mir automatisch die Texte in den Sinn», sagt die Autorin und Künstlerin. In der gleichen Technik gestalte sie auch Kunstkarten.
Selbst herausgegeben
Diese Kombination von Malen und Schreiben verleihe «Marija ? ein sibirischer Traum» eine Einzigartigkeit, die ihre fünf Vorgängerbücher auch hätten. Diese Einzigartigkeit habe allerdings diesmal seine Tücken mit sich gebracht. «Da das Buch eine Geschichte mit vielen Bildern ist, lässt es sich nicht eindeutig zuordnen. Es ist weder ein Bilderbuch, noch ein reines Textbuch», erklärt die Autorin. Somit habe sich die Suche nach einem Verlag nicht einfach gestaltet. «Letztlich haben wir uns entschieden, das Buch selbst herauszugeben.» Das habe zwar Vorteile gebracht, aber auch mehr Arbeit für Schmid und ihren Mann, der das Layout gestaltet habe und für den Kontakt mit der Druckerei verantwortlich gewesen sei. Die Zusammenarbeit gestaltete sich sehr gut: «Wir ergänzen uns, aber er ist auch mein schärfster Kritiker!», lacht Schmid.
Total verliebt
Für ihr neuestes Werk habe sie bereits viele schöne Rückmeldungen erhalten. «Besonders gefreut hat uns ein Kompliment einer Mitarbeiterin der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern. Sie sagte am Telefon, sie finde es eine wunderschöne Publikation und sei total verliebt in das Buch.» Nun hofft Schmid auf weitere solche Rückmeldungen von einer grossen Leserschaft, welche die Schönheiten des Buches entdecken wolle.
Von Ladina Maissen