Stefan Häseli
Wurde als erster Schweizer in den erlauchten Kreis der «5-Sterne-Speakern» aufgenommen.
Gemeindepräsident Boris Tschirky
Boris Tschirky, Gemeindepräsident der Gemeinde Gaiserwald stellt sich den wichtigsten Fragen zum Bauprojekt in Engelburg.
Wurde Steuergeld verschwendet und gibt es Zahlen, wie viel das Projekt bisher gekostet hat?
Um eines gleich darzulegen: Die Politische Gemeinde Gaiserwald betreibt eine haushälterische Finanz- und Bodenpolitik. Die Entwicklung von Bauland, das sich im Besitze der Politischen Gemeinde Gaiserwald befindet, ist eine strategische Angelegenheit. Deshalb hat die Politische Gemeinde Gaiserwald im Gebiet Kirchwiese ja bereits im Jahre 2014 die Zukunft des Gebiets Kirchwiese, das sich übrigens in der Dorfzone – also Bauland ist – befindet, zusammen mit der Katholischen Kirchgemeinde Engelburg sowie drei privaten Grundeigentümern in einem sogenannten Workshop-Verfahren besprochen. Die diesbezüglich für die Gemeinde anfallenden Aufwendungen werden schliesslich und endlich durch den Baurechtszins, den die Bauwilligen zu zahlen haben, wieder amortisiert. Von diesen Baurechtszinsen profitieren auch die nächsten Generationen, zumal die entsprechenden Verträge langfristig ausgelegt sind.
Warum wird seit 2018 das ganze Gemeindeland verbaut? Braucht die Gemeinde etwa Geld?
Der Politischen Gemeinde Gaiserwald geht es überhaupt nicht um die finanziellen Mittel. Die geplanten Veräusserungen sind ein Ergebnis der Umsetzung des gültigen Richtplans und der darauf aufbauenden Zonenplanrevision. Der Richtplan wurde vor sechs Jahren in Kraft gesetzt und unter Mitwirkung der Bevölkerung erarbeitet. Dadurch wird der gegenwärtig bauwilligen Generation ebenfalls der Erwerb von Eigentum ermöglicht.
Die durch Private erstellten Wohnungen in Abtwil und Engelburg zeigen, dass eine grosse Nachfrage besteht. Die Raumplanung wird künftig noch verstärkt einen Schwerpunkt zum Bau von Mehrfamilienhäusern setzen. Dadurch wird eine optimale Ausnützung des knappen Gutes «Boden» gewährleistet.
Warum Gemeindeland nicht "sparen" für öffentliche Projekte wie Schulen und Kitas?
Die Politische Gemeinde Gaiserwald hat gemäss dem seit rund fünf Jahren gültigen Zonenplan bereits jene Grundstücke der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zugewiesen, die für Infrastrukturprojekte der öffentlichen Hand (beispielsweise der Schule) wichtig sind. Ob künftig weitere Gebiete dieser Zone «angehören» werden, wird die Revision der kommunalen Richtplanung zeigen.
Vielleicht einen Kommentar auf Herrn Bleikers Aussage, dass das Bauland für die nächste Generation behalten werden sollte.
Wie oben bereits dargelegt wurde, betreibt die Politische Gemeinde Gaiserwald eine haushälterische Bodenpolitik. Da Projekte mit einer gewissen Dimension heutzutage eine längere Evaluations-, Planungs- und Realisierungsphase nach sich ziehen, ist es wichtig und richtig, dass die entsprechenden Schritte frühzeitig eingeleitet werden. Darüber hinaus wird sich mit der im Jahre 2019 beginnenden Überarbeitung der kommunalen Richtplanung weisen, in welche Richtung sich die Gemeinde noch entwickeln kann und wird. Diesbezüglich werden die Einwohnerinnen und Einwohner die entsprechenden Weichen setzen – insbesondere wenn es darum geht, die sogenannte innere Verdichtung zu definieren. Schliesslich und endlich werden gegenwärtig Grundstücke der politischen Gemeinde grossmehrheitlich im Baurecht abgegeben, wovon – wie bereits erwähnt – ebenfalls die nächsten Generationen profitieren.
Interview: Marc Ferber
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