Schneller ausverkauft als Jackson-Konzerte
Sur Le Lac Festival: 300 Tickets in drei Minuten weg
Die Organisatoren zeigen sich zuversichtlich, dass ihr Open Air hoch über Eggersriet in diesem Jahr wieder stattfinden kann. Wer in der ersten Tranche kein Ticket für den Anlass vom 13. und 14. August ergattern konnte, soll zu einem späteren Zeitpunkt nochmals Gelegenheit dazu erhalten.
Eggersriet Wenn Michael Jackson in seiner Hochblüte zu Konzerten lud, waren diese jeweils in wenigen Stunden ausverkauft. Das Sur Le Lac Festival schaffte dies nun sogar in drei Minuten! Zugegeben, während der King of Pop jeweils ganze Stadien füllte, ging es beim kleinen, aber feinen Open Air auf der Eggersrieter Höhe nur um 300 Tickets. Erstaunlich ist der Run auf die Tickets dennoch, musste doch das Sur Le Lac Festival seit seiner Gründung 2008 noch nie die Ticketverkäufe begrenzen, weil die rund 1?000 Besucherinnen und Besucher, welche das Open Air normalerweise pro Abend besuchen, stets problemlos genügend Platz vorfanden. «Wir haben aufgrund der Rückmeldungen aus unserem Umfeld damit gerechnet, dass die 300 Tickets schnell weg sein könnten. Aber als nach drei Minuten ausverkauft gemeldet wurde, schnellte bei uns allen der Puls nach oben», lacht Lorena Vellone, die im sechsköpfigen Organisationskomitee für die Medienarbeit verantwortlich zeichnet. Sie hätten sich im Vorfeld lange überlegt, wie viele Tickets sie anbieten sollen, da aufgrund der Pandemie keine Planungssicherheit bestehe. «Wir haben uns schliesslich auf 300 festgelegt, weil wir damit ein gutes Startkontingent legen konnten und hoffen darauf, dass sich die epidemiologische Lage gegen den Sommer hin erneut entspannt», erklärt Vellone.
Künstler brennen auf Auftritte
In diesem Fall würden weitere Tickets in den Vorverkauf gelangen. Ob sie das Festival auch durchführen würden, sollten nicht mehr als 300 Besuchende zugelassen sein, könne sie noch nicht abschliessend beantworten. «Es wäre eine der Möglichkeiten. Aber wir müssten in diesem Fall sicher nochmals über die Bücher. Ein Entscheid würde auch von den ansonsten zu jenem Zeitpunkt geltenden Massnahmen abhängen», so die Medienverantwortliche. Bedenken, dass das Festival in Zeiten, in denen alle grösseren Open Airs abgesagt wurden oder wohl noch werden, von Besuchenden überrannt wird, hegen die Organisatoren nicht. «Wir haben uns ein solches Szenario auch durch den Kopf gehen lassen, aber wir können die Besucherzahl über den Ticketverkauf steuern», erzählt Vellone. Aus ihrem persönlichen Umfeld wisse sie, dass sich vor allem Stammgäste um ein Ticket bemüht hätten. «Über die sozialen Medien haben uns auch viele Nachrichten erreicht von Personen, die nun leer ausgingen und deshalb enttäuscht sind», erzählt Vellone und macht diesen Leuten Mut. Das OK sei sehr zuversichtlich, dass zu einem späteren Zeitpunkt weitere Tickets in den Verkauf gelangten. Allerdings hänge der Fahrplan ganz von der Entwicklung der Pandemie und den entsprechenden Corona-Massnahmen ab, weshalb sie noch keine Daten für weitere Verkaufstranchen nennen könne. Von den Musikerinnen und Musikern hätten sie auf jeden Fall nur positives Feedback erhalten: «Diese würden allesamt extrem gern wieder auftreten!»
Von Ladina Maissen