Teildeckel wäre noch möglich
Gesamtüberdeckung des Bahnhof St.Fiden wäre machbar, doch die SBB stellen sich quer
Gemäss vertiefter Studie wäre eine Gesamtüberdeckung des Bahnhofs St.Fiden möglich – doch weil die SBB nicht mitmachen, wird nun kleiner geplant. Die vertiefte Machbarkeitsstudie soll als Grundlage für die Teilüberdeckelung dienen.
St.Fiden Der Güterbahnhof zerschneide die beiden Quartiere Heiligkreuz und St.Fiden, kaum jemand steige am Bahnhof St.Fiden in den Zug ein und aus, die Migros habe keine Kunden, die mit dem Zug herkommen – «es ist städtebaulich kein optimales Gebiet, aber dafür eine grosse Chance für St.Gallen», sagt Klauspeter Nüesch von der Nüesch Development AG letzte Woche an der Medieninformation zur dortigen Arealentwicklung. Sein Unternehmen und weitere St.Galler Investoren, darunter die St.Galler Kantonalbank, Mettler2Invest AG und die Fortimo Group AG, welche Nüesch als Initiantengruppe bezeichnet, trugen einen bedeutenden Teil der Gesamtkosten von 885‘000 Franken zur Erarbeitung der vertiefen Machbarkeitsstudie für die Gesamtüberdeckung bei – aus der nun definitiv nichts wird. «Wir konnten nicht nur technisch, wirtschaftlich und städtebaulich ein Projekt präsentieren, das machbar wäre, wir konnten auch noch aufzeigen, wie es ohne Steuergelder finanzierbar gewesen wäre», führt Nüesch aus. Aber die SBB habe das Projekt dennoch abgeschmettert, was die Initiantengruppe bedauere. «St.Gallen hat das Problem, dass es zu weit weg vom Zentrum der Schweiz ist. Wenn in St.Gallen nichts läuft, wird es nicht erkannt. Dieses Projekt hatte die Idee, genau dem entgegenzuwirken und der Stadt einen Schub zu geben», sagt Nüesch weiter. Dieser Aufbruch sei nötig für St.Gallen. St.Fiden hätte gar das werden können, was Oerlikon für Zürich sei.
SBB bereit für Teilüberdeckelung
Doch es bleibt nun definitiv beim Konjunktiv. «Unsere Gespräche mit den SBB waren nicht von Erfolg gekrönt. Sie stellen ihr Areal nicht für eine weitere Planung zur Verfügung», ergänzt Stadtrat Markus Buschor. Aber die vertiefte Machbarkeitsstudie sei auf keinen Fall unnötig gewesen: «Wir stehen nicht mit leeren Händen da und haben immer noch eine grosse Vision und können auf die bisherigen Schritte aufbauen. Die SBB ist bereit für eine Teilüberdeckelung, das haben wir schwarz auf weiss», so Buschor weiter. Und dies seien auch die Investoren: «Wir sind immer noch dabei, wenn es immer noch ein Projekt ist, das die beiden Quartiere Heiligkreuz und St.Fiden näher zusammenbringt», sagt Nüesch, der im Gebiet aufgewachsen ist und daher auch von einem persönlichen Anliegen spricht. Im Herbst seien nun weitere Gespräche mit den SBB geplant. Die Kosten der Teilüberdeckelung schätzt Nüesch näher bei 200 als bei 300 Millionen Franken, die der Gesamtdeckel mit Überbauung gekostet hätte.
Von Ladina Maissen