«Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen»
Kanton zieht Bilanz zur vollständig elektronischen Steuererklärung
In diesen Tagen flattert wieder die Steuererklärung in die St.Galler Haushalte. Passend dazu zieht das Steueramt des Kantons eine Bilanz zur letzten Steuererklärung, die im Kanton St.Gallen erstmals vollständig elektronisch eingereicht werden konnte, und zeigt sich über die Resultate erfreut.
Steuern «Offenbar kamen wir einem starken Bedürfnis der Bevölkerung nach. Wie es scheint, wurde die vollständig elektronische und damit medienbruchfreie Steuererklärung im Kanton sehnlichst erwartet», sagt Felix Sager, Leiter des kantonalen Steueramts an der Medieninformation letzte Woche. Insgesamt machten gleich im ersten Jahr bereits 78'545 Steuerpflichtige im Kanton von dieser neuen Methode Gebrauch. «Das sind rund 39 Prozent der rund 202'000 Steuerpflichtigen, die ihre Steuererklärung elektronisch ausfüllen. Unsere Erwartungen wurden damit weit übertroffen», so Sager weiter. Am höchsten war der Anteil in der Gemeinde Weesen, auf Rang zwei liegt Amden. «Auf dem dritten Platz befindet sich mit Rapperswil-Jona die erste grössere Stadt. Die Stadt St.Gallen landet in der Tabelle auf dem achten Platz», erklärt Sager. Es zeige sich damit kein Stadt-Landgraben, wie man vielleicht hätte erwarten können. Überraschend sei, dass insbesondere Personen aus den Gemeinden aus dem Linthgebiet sich für die vollständig elektronische Variante entschieden hätten.
App als Erleichterung
«Generell denken wir, die Leute schätzen es, dass sie keine Formulare mehr ausdrucken und eine Quittung unterschreiben müssen», sagt Sager. Als weiteren Grund, weshalb sich die Steuerpflichtigen für die neue Variante entscheiden, nennt er die App «oBeam», mit der die notwendigen Beilagen wie Lohnausweise über das Handy fotografiert und in die Steuerdeklaration übermittelt werden können. Ausserdem sei kein Gang zum Briefkasten mehr nötig. «Auch die Kampagne mit Comedian Renato Kaiser hat wahrscheinlich zu diesem guten Resultat gleich im ersten Jahr geführt», so der Leiter des kantonalen Steueramts.
Vorteile beidseits
Ziel sei es nun, dass in den kommenden Jahren noch weitere Personen diese Dienstleistung nutzten, denn es würden sich sowohl für die Steuerpflichtigen als auch für die Steuerbehörden Vorteile daraus ergeben. Daher werde der Online-Chat mit Steuerfachleuten auch in diesem Jahr wieder angeboten, denn die Dienstleistung sei rege benutzt worden. Bis Mitte April von 8 bis 21 Uhr stehen die Fachleute auf der Webseite des Kantons für Fragen zur Verfügung.
Von Ladina Maissen