Christof Huber
gab vergangene Woche den ersten Teil des OASG-Line-Ups bekannt.
Die Valida eröffnet das erste Kompetenzzentrum für sexuelle Gesundheit für Menschen mit Behinde-rungen. Bild: Donato Caspari
Mit der Eröffnung des ersten nationalen Kompetenzzentrums für sexuelle Gesundheit in St.Gallen entsteht eine wichtige Anlaufstelle für Menschen mit Behinderungen sowie Fach- und Betreuungspersonen.
Selbstbestimmung Das Zentrum setzt sich für ein selbstbestimmtes und positives Verständnis von Sexualität und Beziehungen ein und hilft bei Herausforderungen im Alltag. Beratung Menschen mit Behinderungen sind oft besonders gefährdet, Opfer von sexueller Gewalt zu werden. Claudia Schwingruber, Leiterin des Kompetenzzentrums, berichtet von häufigen Beratungsanfragen, die von körperlicher und seelischer Gewalt bis hin zu Fragen der sexuellen Selbstbestimmung reichen. Ziel des Zentrums ist es, Tabus zu brechen und eine zentrale, anonyme Anlaufstelle zu bieten, die umfassend über Themen wie Verhütung, Beziehungsgestaltung und Prävention informiert.
Das Kompetenzzentrum bietet Einzel- und Paarberatungen an und richtet sich auch an Angehörige und Fachpersonen. Veranstaltungen wie das «Körper-Kafi» ermöglichen Menschen mit Behinderungen, neue Kontakte zu knüpfen. Zudem steht das Zentrum Organisationen und sozialen Einrichtungen zur Seite, um Fachkräften Unterstützung im Umgang mit sensiblen Themen zu bieten. So hilft das
Zentrum beispielsweise, das Verhalten im Umgang mit erotischen Bedürfnissen von Klienten angemessen zu gestalten.
Das Zentrum bietet regelmässig Workshops und Weiterbildungen an, unter anderem zur Anwendung des Sensoa-Flaggensystems zur Einschätzung und Reaktion auf sexuelles Verhalten. Auch neue Angebote wie Real Care Baby-Kurse und Peerberatung sind geplant, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zu Informationen und ihre sexuellen Rechte zu sichern.
«Unser Ziel ist es, Menschen mit
Behinderungen in ihrem Recht auf ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu stärken,» so Schwingruber. Das Kompetenzzentrum trägt dazu bei, dass sie ihre Beziehungen respektvoll und auf Augenhöhe gestalten können – eine wichtige Grundlage für Lebensqualität und Würde.
bs/pd
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